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Kiel backstage: Feierlaune

In dieser Kolumne berichtet uns Zauberer Jan Martensen (Leiter des Kinderzauberclubs De Twiel, Gründungsmitglied des Grusellabyrinths, gewählter Lieblingskieler, Vegetarier seit 1994, im echten Leben Lehrer für Deutsch, Geschichte und Theater) über seine Ansichten auf unsere Stadt, die er durch seine vielfältigen Projekte erhält. Eben Kiel backstage, Kiel „hinter der Bühne“.

Kiel backstage: Feierlaune

Moin!

Wir Zauberer befinden uns ja in der schmackhaften Situation, dass sich unsere Kunden in der Regel sehr fein gemacht haben, wenn wir sie persönlich treffen – meistens haben sie ja Geburtstag oder feiern etwas anderes Schönes. Auch Firmenkunden zeigen sich bei Events wie Jubiläen oder Produkteinführungen von ihrer besten Seite, das macht Spaß. Natürlich ist es jedoch auch so, dass man im Backstage (also im Lager, in der Verwaltung und so weiter) zusätzlich einiges über die Einstellung eines Unternehmens lernen kann. Ist es sauber, ordentlich und angenehm?

Wie versprochen möchte ich Ihnen in dieser Kolumne noch Eindrücke aus Einkaufszentren beschreiben – beginnen wir doch heute mit dem CITTI-Park, der sich in diesen Tagen besonders schön gemacht hat, er feiert nämlich seinen 10. Geburtstag. Wenn Sie zum Gratulieren vorbeischauen, werden Sie ein buntes Programm erleben, an dem auch mehrere Kieler Künstlerinnen und Künstler mitwirken, es lohnt sich! Aus meiner Erfahrung kann ich gleich noch hinterherwerfen: Im Backstage sieht es auch super aus, es ist hell und gepflegt. Neulich zum Beispiel zauberte ich dort für Intersport Knudsen, man verabschiedete einige Mitarbeiterinnen an einen anderen Standort. Die Organisatoren hatten das beeindruckende Sportartikellager mit Hingabe in eine bunte Wohlfühloase verwandelt, es gab dann Schnittchen, Dankesworte vom Chef und einen Zauberer. Ich bin dort ausgesprochen gerne aufgetreten, weil es ein ungewöhnlicher Spielort war und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es sichtlich genossen, am Arbeitsplatz mal selbst die Hauptpersonen zu sein.

Große Shoppingzentren sind im Grunde wie eine kleine Stadt, man kann dort alles und jeden treffen. In den letzten 20 Jahren habe ich in diversen Malls in Schleswig-Holstein genau das erlebt. Mal wurde ich als Zauberer mit meiner Kindergruppe von einem schlechtgelaunten Hausmeister angesagt (der leider kein Künstler war, sondern nur ein sehr schlechtgelaunter Hausmeister, bitte fragen Sie nicht weiter nach…), mal verkleidet als Gondolière mit Bauchladen (fragen Sie auch hier nicht weiter nach…) von meiner Grundschullehrerin angestarrt. Ob ich nicht eigentlich Student sei... Ich stand während eines Stromausfalls auf einer Bühne mit verbundenen Augen (nicht so schön) und habe mir von einem Neumünsteraner Dekorateur im Frühjahr 90 Minuten lang die schon vorbereitete Weihnachtsdekoration erklären lassen (sehr schön).

Einige Dinge selbstredend bleiben diskret geheim, da bin ich loyal. Nie würde ich Ihnen von der Pappmaché-Melone im Chefbüro oder den lustigen Mitarbeiterfotos der Securityfirma erzählen. Nie. Echt nicht. Und liebes Intersport-Team: Sorry nochmals wegen des Konfettis. Ich hörte, man findet immer noch Reste…