In dieser Kolumne berichtet uns Zauberer Jan Martensen (Leiter des Kinderzauberclubs De Twiel, Gründungsmitglied des Grusellabyrinths, gewählter Lieblingskieler, Vegetarier seit 1994, im echten Leben Lehrer für Deutsch, Geschichte und Theater) über seine Ansichten auf unsere Stadt, die er durch seine vielfältigen Projekte erhält. Eben Kiel backstage, Kiel „hinter der Bühne“.
Kiel backstage: Festtag
Moin!
Ich muss mich intensiv zurückhalten, Ihnen allen nicht schon heute ein frohes Fest zu wünschen, denn im Moment verbringe ich viel Zeit bei den Proben zu „Die Ass-Dur-Weihnachtsshow“, die Ende November Premiere feiert. Seit 2009 bin ich der Regisseur des Musik-Kabarett-Duos aus Berlin. Benedikt Zeitner und Dominik Wagner sind Opernsänger, Pianisten, Zauberkünstler, Virtuosen an der Geige, Comedians, Musikwissenschaftler und vor allem: sehr, sehr lustig. Die Zuschauer haben Gefallen gefunden an der Mischung aus hochkarätiger Musik, Zauberkunst und vielen, vielen, vielen Gags. Wir haben uns gerade dabei immer große Mühe gegeben, die richtige Balance zu finden zwischen Flach- und Hochkultur. Normalerweise sind die abendfüllenden Programme für Tourneereisen ausgelegt, in diesem Jahr jedoch schreiben wir eine Show, die zunächst für einen einzigen Spielort vorgesehen ist und dort mehrere Wochen zu sehen sein wird. Das schafft natürlich ganz neue Möglichkeiten, Ass-Dur wird erstmalig gemeinsam mit einer mehrköpfigen Band auftreten und ein aufwändiges, weihnachtliches Bühnenbild um den Konzertflügel drapieren. Es ist wirklich nicht einfach, im Hochsommer (in Berlin war es tatsächlich ab und zu warm) an Weihnachtsliedern zu arbeiten oder Pressefotos im Rentierkostüm zu machen – aber gerade das Absurde daran lässt es amüsant werden. Zum Proben treffen wir uns meistens tagsüber in einem Theater, weil es uns dort viel leichter fällt, neue Szenen zu entwickeln. Darüber hinaus sind Theater außerhalb der normalen Öffnungszeiten sehr spannend, dazu an anderer Stelle gerne viel mehr. Aktuell jedenfalls recherchieren wir die verschollenen zweiten Strophen deutschen Weihnachtsliedgutes (man kennt ja meistens nur die ersten), Berliner Eigenarten in der Discothek (da hat Dominik sich sogar mal richtig gehen lassen) und die echte, die wahre Weihnachtsgeschichte (da hat Benedikt sogar eine Powerpoint-Präsentation gebastelt).
Vielleicht haben Sie ja Lust, in der Vorweihnachtszeit einen Ausflug nach Berlin zu machen und viel zu lachen, die Show spielt ab dem 22. November im „Tipi am Kanzleramt“ und wird – versprochen!- sehr weihnachtlich und sehr lustig. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun allen… einen besonders frohen September! Oder, wie Dominik sagen würde: Was ist gelb und kann nicht schwimmen? Richtig. Ein Bagger.