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Kiel backstage: Wursttombola

In dieser Kolumne berichtet uns Zauberer Jan Martensen (Leiter des Kinderzauberclubs De Twiel, Gründungsmitglied des Grusellabyrinths, gewählter Lieblingskieler, Vegetarier seit 1994, im echten Leben Lehrer für Deutsch, Geschichte und Theater) über seine Ansichten auf unsere Stadt, die er durch seine vielfältigen Projekte erhält. Eben Kiel backstage, Kiel „hinter der Bühne“.

Kiel backstage: Wursttombola

Moin!

Natürlich werden wir Zauberer nicht nur von Kunden gebucht, auch unsere Familien oder Freunde greifen in der Regel gern zurück auf eine magische Einlage, wenn sie feiern. Unter anderem aus diesem Grund bin ich in den letzten 24 Jahren an vielen interessanten Orten aufgetreten. Manchmal gegen Gage, manchmal aus Freundschaft „einfach so“ und manchmal auch im Tausch gegen zum Beispiel einen Auftritt bei einem meiner Projekte. Heute möchte ich Ihnen in diesem Sinne etwas über Wurst erzählen. Über echte Wurst. Ja, ernsthaft. Und das geht so:

Mein Freund und Lehrerkollege Torben engagiert sich in seinem Wohnort in der Freiwilligen Feuerwehr und sitzt unter anderem auch im Festausschuss für den alljährlichen Feuerwehrball. Ob ich auf der Veranstaltung zaubern könne. Ehrensache, ich reise dann rechtzeitig gegen 20:45 an und mache zunächst das, was wir Künstler oft am besten können müssen. Warten. Nun müssen Sie aber wissen, dass man meistens in einem Flur rumsteht oder im Auto sitzt bis man dran ist oder – in Landgasthöfen der Klassiker – einem früher als Garderobe für Theater genutzten Abstellraum für alles (wirklich alles), was in einem Betrieb mit Festsaal und Außenausschank so rumstehen kann (…kennen Sie noch Raider, den Schokoriegel? Ich könnte Ihnen verraten, welche 3 Wirte noch die Werbeschilder bunkern. Herrlich!). Dieses Mal jedoch durfte ich in einem sehr schönen Schankraum warten, in dem schon die Tombola aufgebaut war. Und was für eine. Auf dem Foto sehen Sie lediglich, ich würde sagen, ein Fünftel der Preise. Rein rechnerisch wären sicherlich für jeden der 150 Gäste 4 Teile zu gewinnen. Und das Allerbeste: Ein großer Teil der Gewinne war Wurst. Wurst! Eingeschweißte Qualitätswurst jeder Art vom örtlichen Schlachter (auch Feuerwehrmann, auch nett). Ich muss ehrlich zugeben, dass ich für die gesamte Wartezeit meinen Vegetarierstatus vergaß und ganz verzückt war. Ich habe zwar keine gegessen, mich aber total gefreut, weil ich (Zauberer!) vorhersah, wie sich nachher wahrscheinlich alle Gewinner freuen würden.

Letztlich, so berichtete Torben, war es dann auch so: Neben der ganzen Gewinnfreude kam es zu sehr vielen sehr lustigen Tauschaktionen (Mett- gegen Leberwurst und so). Wenn ich heute daran zurückdenke, gefällt mir zusätzlich auch das leidenschaftliche Engagement der Feuerwehrkameradinnen und –kameraden für die gute Sache. Und die Wurst.

PS: Meine Kollegen und ich treten auch für Sie auf, wenn Sie keine Wursttombola haben.